Eigentlich wollte ich ja jetzt meinen Senf dazu geben aber Ines hat schon alles geschrieben was ich sagen wollte (Gedankenklauer )
Es ist total nicht fair: Erst will man das die zeit so schnell wie moeglich vergeht weil man merkt wie man mit jedem Tag Amikanischer wird und man will endlich die dumme Einlebephase hinter sich haben und 100% Amerikanisiert sein und die Zeit vergeht in Zeitlupe, Langsammer gehts schon garnicht. Man denkt: "wow ich bin ja jetzt schon ewig hier *rechne...rechne...rechne... oh, erst zwei wochen "
Dann so vom zweiten bis zum sechsten monat ungefaer lebt man so vor sich hin und denkt nich richtig ueber die Zeit nach und krigt von zeit zu zeit herzzerbrechende emails von seinen Eltern die sich beschweren das man schon seit zwei monaten nicht mehr geschrieben oder angerufen hat, abgesehen von einer einzigen email mit den Aufmunternen Worten: "Hallo Mama, schick Geld"
Und dann, irgendwann, voellig unerwartet und aus dem nichts, kommt eine email in die mailbox geflattert in der unter anderem steht "...nun, da sich das Austauschjahr dem Ende zuneigt..." und waerend man liest hat man dieses Gefuel im magen das jeder kennt und das man wohl am besten mit einem Ziegelstein beschreiben kann der fuenf tonnen wiegt und sich, ploetzlich und ohne Vorwarnung, in deinem Magen materialisiert hat.
den naechsten Monat versucht man sich dann, eventuell erfolgreich, einzureden das die werten Leute von der Organisation bullshit reden. "was wollen die denn von mir so frueh, das Jahr is doch gerade ersmal halb vorbei"
Irgendwann, waerend einer voellig langweiligen Mathestunde nimmt man sich dann ein Herz und beginn die Tage bis zum Abflug auszurechnen und wuenscht sich gleich daraufhin das man es nicht getan haette wenn man erfaert das man in 80 Tagen die Fliege macht. Verzweifelt rechnet man die Rechnung nacheinmal durch und stellt fest das man vorher einen Rechenfehler gemacht hat und es in Wirklichkeit noch 78 Tage sind. Na klasse! Langsam und ohne es richtig zu wollen faengt man an alles aus einer Endzeitperspektive zu betrachten. Man erzaehlt dem Maedchen mit dem man ein paar Tage vorher ein super Date hatte das es keinen Sinn macht miteinaner zu gehen weil man sich eh in ein paar Wochen verlassen muss. Nicht so sehr weil man das wirklich so empfindet, sondern eher weil man tief drinnen das voellig sinnlose Beduerfniss hat dem Ganzen Endzeikram was Tragisches abzugewinnen. Naja, und das waere mein Status im Moment. Die Zeit raast und wird jeden Tag etwas schneller. Naja, zwei monate oder so hab ich ja noch.