Entwicklungsbericht meinungen

  • Hallo "Gluzifer",


    ohne die genauen Anforderungen von YFU für den Entwicklungsbericht zu kennen, hier schon mal ein paar erste allgemeine Tipps:
    - Hier und da sind noch ein paar kleine Rechtschreibfehler im Text, lass den Bericht am besten noch einmal von jemandem gegenlesen, bevor du ihn verschickst (Familie, Lehrer o.ä.).
    - Deine Motivation, nach Japan zu gehen, ist im Moment noch etwas verschwommen. Überlege am besten noch einmal in Ruhe, welche konkreten Beispiele du nennen könntest. Welche Aspekte der japanischen Kultur ziehen dich besonders an? Über welche Quellen hast du dich über Japan informiert (also z.B. welche Seiten im Internet)? Diese Übung hilft dir vielleicht auch noch einmal, deine Erwartungshaltung für den Japan-Aufenthalt bewusst anzugehen.
    - Es könnte unvorteilhaft sein, zu schreiben, dass dich keine anderen Länder interessieren, denn für einen Schüleraustausch ist allgemeine Offenheit und Neugier eine wichtige Voraussetzung. Wie in deinem Umfeld in Deutschland können Menschen innerhalb eines Landes, einer Region, Stadt oder sogar innerhalb einer Familie grundverschieden sein. Ein Schüleraustausch ist auch deswegen so bereichernd für den eigenen Horizont, weil man die Vielschichtigkeit, den individuellen Alltag, also die persönliche Ebene in seinem Gastgeber-Land kennenlernt und so im besten Fall Stereotype und Vorurteile abbauen kann.


    Vielleicht hilft dir das beim Bearbeiten des Textes ein bisschen weiter.


    Viele Grüße
    Dein weltweiser-Team


    Literaturtipp: Mona Thraen - Schonungslos Japanisch: Ein High School-Jahr zwischen Moderne, Tradition, Gastfamilie und Manga (Erfahrungen einer deutschen Austauschschülerin in Japan - auch hier gilt: Jeder kann eigene, ganz andere Erfahrungen machen!)

  • Ich bewerbe mich gerade bei YFU für ein Austauschjahr in Japan und wollte mir mal ein paar Meinungen über meinen Entwicklungsbericht einholen....


    Ich wurde am DD.MM.YYYY als erster Sohn
    meiner Eltern in [ort] geboren und wohnte schon immer im Raum [ort]. Mein Vater
    ist selbstständig als [beruf] und meine Mutter kümmert sich um den Haushalt. Im
    Alter von sechs Jahren zogen wir in das nahegelegene Dorf [ort].


    An meine frühe Kindheit, sowie die Zeit
    im Kindergarten, welche ich in einem Waldkindergarten verbrachte, habe ich kaum
    aktiv abrufbare Erinnerungen und kann mich auch nicht besonders prägenden oder
    beeindruckenden Ereignissen entsinnen.


    Am vermutlich meisten wurde ich aber
    durch meine schon immer weltoffenen und toleranten Eltern geprägt, welche mich
    schon immer unterstützten und mir beibrachten auch über den Tellerrand hinaus
    zu blicken. So entwickelte ich schon früh, unabhängig von anderen, meine
    eigenen Interessen.


    Ebenfalls geprägt hat mich das nachhaltige Leben und ökologische Denken,
    welches schon immer in unserer Familie vorhanden war. Ich lernte so immer auch
    andere oder anderes zu berücksichtigen, mich selbst also nicht in den
    Vordergrund zu rücken. Bis heute bin ich sehr tolerant gegenüber anderen oder
    neuen Dingen, habe aber trotzdem meist eine eigene Meinung, bei der ich, sofern
    sie nicht in einer mir logisch erscheinenden Art und Weise wiederlegt wird,
    auch bleibe.


    Ich würde mich selbst als schon immer eher
    zurückhaltend beschreiben, weshalb mein Freundeskreis nicht so groß ist wie der
    von manch anderem. Allerdings habe ich einige gute Freunde, mit denen ich viele
    meiner Interessen teile, die mir bis heute erhalten blieben, von denen ich
    einen sogar bereits seit der ersten Klasse kenne und mit ihm einen Großteil
    meiner Schulzeit verbrachte.


    Seit meinem sechsten Lebensjahr und somit der ersten Klasse, besuchte ich die
    Montessorischule in [ort], was vermutlich der wichtigste Beitrag zur
    Entwicklung meiner jetzigen Selbständigkeit war. Diese Schulart richtet sich
    nach dem Prinzip, welches von der Italienerin Maria Montessori entwickelt
    wurde. Bei diesem Prinzip wird sehr viel Wert auf Selbständigkeit gelegt, daher
    auch der Grundgedanke: „Hilf mir, es selbst zu tun“.


    Ab ungefähr der siebten Klasse, begann ich aber mit dem dortigen Stoff
    unterfordert zu sein, zog aber, warum weiß ich auch nicht so genau, nicht in
    Erwägung die Schule zu wechseln. Da mir die Schule sehr leicht fiel, ja sogar
    langweilig wurde, und ich nie wirklich Hausaufgaben machte, welche man auf
    einer Montessorischule übrigens nicht unbedingt bekommt (eher in den höheren
    Jahrgangsstufen), hatte ich viel Zeit, in der ich mich, sofern ich mich
    erinnern kann, wie ich es noch immer tue, viel alleine und selbstständig
    beschäftigte. Ich nahm auch jedem zweiten Samstag an einem Biologiekurs teil.


    In dieser Zeit begann ich damit Posaune zu spielen und nahm dazu Unterricht an
    der Städtischen Musikschule, welcher anfangs zwar ok war, mit der seit aber,
    aufgrund der Lehrers, immer eintöniger wurde. Etwas Abwechslung brachte mir der
    Beitritt in das Musikschulblasorchester und später auch in die Städtische
    Jugendkapelle. Allerdings passte zum einen die Musik nicht unbedingt zu meinem
    Geschmack und zum anderen passte ich mit den meisten der dortigen Menschen
    nicht zusammen.


    Mit dem Verlassen der Jugendkapelle wechselte ich auch den Lehrer und trat
    einer Bigband bei, welche leider im etwas entfernten [ort] beheimatet ist, da
    es in meinem direkten Umkreis nichts Vergleichbares zu finden gab. Ich nahm
    zuvor bereits an einigen Workshops zu Thema Jazzmusik teil, welche mein
    Interesse für den Jazz förderten. In der [ort] Bigband spiele ich bis heute und
    zusätzlich noch seit kurzem in der [band].


    Ebenfalls begann ich intensiver mit dem Bogenschießen und begann Turniere und
    Meisterschaften zu besuchen.


    Neben dem eben genannten beschäftige ich
    mich viel mit Technischen Dingen, vor allem Computern, welche mich in einem
    gewissen Maße ziemlich beeindrucken. Das liegt vermutlich an meinem Interesse
    für Logik. In meiner Familie wurde nie wirklich viel mit Computern oder anderer
    Technik gemacht, wir hatten lange Zeit „nicht mal“ einen Fernseher was doch
    eher unüblich war. Nachdem ich einen alten Computer meines Großvaters bekam,
    begann ich mir nach und nach meine Technischen Kenntnisse zu erarbeiten. Das
    tat ich hauptsächlich mithilfe des Internets, da ich sonst keine so einfach
    zugänglichen Informationsquellen zu diesem Themengebiet zur Verfügung hatte. Durch
    die enorme Fülle an Informationen und verschiedenen Aspekten im Internet wurden
    einige meiner Jetzigen Interessen geweckt, wie zum Beispiel das Programmieren,
    das Zeichnen und vor allem mein Interesse für alles rund um Japan.


    Da ich dieses Jahr meinen Mittleren
    Schulabschluss ziemlich locker, mit für meinen Aufwand erstaunlich gutem
    Ergebnis, absolvierte (und letztes Jahr den Qualifizierenden
    Hauptschulabschluss) werden ich nun die Fachoberschule in [ort] besuchen umso
    das Abitur zu erlangen. Danach plane ich ein Studium, vermutlich im Technischen
    Bereich. Währenddessen möchte ich Japan besser kennenlernen da ich dort
    eventuell einmal arbeiten und leben möchte.


    Ich habe insgesamt die meiste Zeit
    meines Lebens ziemlich am selben Ort verbracht, war zwar einige Male im Urlaub,
    aber nicht meist nicht sonderlich lange, sodass ich auch nicht unbedingt viel
    über die besuchten Länder lernte, was auch daran lag das ich mich nicht
    wirklich für sie interessierte. Japan ist tatsächlich das wohl einzige Land, für
    das ich mich so interessiere, dass ich mich in meiner Freizeit intensiv damit
    auseinandersetze. Nach allem was ich bereits über Japan erfahren habe, passt
    das Land deutlich besser zu mir und meiner Einstellung, als andere mir bekannte
    Länder es tun. Daher auch die Idee das Land wirklich einmal selbst zu erleben.
    Natürlich wir das eine gewisse Herausforderung sein, da vieles vermutlich neu
    für mich sein wird, ich bin allerdings bereit und willig mich dieser zu stellen
    um so das Land, aber auch mich selbst besser kennen lernen kann. Ich glaube
    diese Erfahrungen werden mir in meinem Späteren Leben in vielen Bereichen sehr
    hilfreich sein.