Beiträge von mtb

    Eine kleine Inhaltsangabe der Erzählung:
    Es geht um Schüleraustausche über kurze Zeit (3 Wochen). Zuerst kommen Schüler aus Barcelona nach Finglas (Irland). So kommt Jesús Martinez (seine Eltern haben viel Geld, er sieht gut aus und ist auch gut gekleidet) zu Billy O'Connor, ein irischer Schüler aus eher bescheidenen Verhätlnissen. (Eigentlich sollte Jesús Marinez zu William O'Connor kommen, die Betreuerin ist aber durcheinandergekommen). Jesús verdreht den irischen Müttern und Töchtern erheblich den Kopf.


    Nach einer Party gehen Billy und Jesús nach Hause. Es kommt zu einem kleinen spielerischem Gerangel. Ich zitiere: "Billy wusste, dass er jetzt hätte aufstehen müssen. Er hätte Jesús wegstoßen, sich von ihm lösmachen müssen. Dann hätte er noch alles mit einem Scherz abtun können. Aber er rührte sich nicht. Er spürte den warmen Atem des anderen. Er roch gut. Jesús gab Billy einen zärtlichen Kuss."


    Jesús muss nach Barcelona zurückfahren, Billy wird erst einmal zu einer Verwandten gebracht und darf nicht nach Barcelona in den Austausch. Billy war danach natürlich - vor allem über sich selber - total verwirrt. Sein Leben war verändert. Und auch das Leben fast aller anderen Personen in der Erzählung war durch diesen Vorfall ziemlich verändert.


    Ich habe die Erzählung natürlich erheblich verkürzt. Und damit ist mein Beitrag für die Literaturecke beendet.

    Um mal wieder zum richtigen Theme zurückzukehren: ich habe gerade eine Erzählung von Deirdre Purcell gelesen, die prima zu dem Thema passt, auch wenn dort die Situation anders gelagert und natürlich auch nur erfunden ist (oder?). Die Erzählung heißt: "Jesus und Billy auf dem Weg nach Barcelona". Teilweise ganz lustig. Danach kann so ein Austausch auch ganz andere sexuelle Überraschungen enthalten.

    In den Unterlagen von YfU steht, man solle nur alle zwei Wochen miteinander kommunizieren (tolles Wort). Dazu gehören Telefonate und auch e-mails. Ansonsten würde es die Eingliederung behindern. Es wird auch von einem völligen Aufgehen im Leben des Gastlandes gesprochen.


    Auch wenn ich nicht dafür bin, dass der ATS die ganze Zeit am Telefon oder im Netz hängt, so glaube ich andererseits auch nicht, ein häufigerer Kontakt wäre schädlich, wenn sie oder er den Kontakt wil. Eventuell hilft er sogar, die Gedanken zu ordnen.


    Ich glaube, jeder ATS und seine Familie müssen herausfinden, wie der Kontakt sein soll. Es müsste ohnehin diskutiert werden, wieviel Eingliederung sein soll oder muss und was dabei wirklich stört. Eine Totalaufgabe der eigenen Persönlichkeit und der Familie kann zumindest nicht das Ziel sein.


    Und zum Ausdruck "dumme Nuss", Kathy: Manchmal geben die Betreuer, zumindest manche für die Eltern, einem das Gefühl, das sie immer schon mit Weisheit gefüttert wurden, während wir immer das Falsche gegessen haben. Aber viele sind auch total OK.

    Ist zwar noch ein bisschen hin, kommt dann aber meist doch recht unerwartet: Advent und Weihnachten: Ist das Versenden von Süßigkeiten in die USA nun eigentlich erlaubt oder nicht? Kommen die einigermaßen heil und genießbar dort an? Und wer hat neuere Erfahrungen mit Paket-Postlaufzeiten in die USA (speziell Alaska, Seeweg und Luftpost)?


    Irgendwie habe ich diesbezüglich überhaupt keine Plan.

    Die Verbote der Oranisationen in den Verträgen sind höchstwahrscheinlich rechtlich gar nicht haltbar. Austauschüler sind ja keine Sklaven.


    Aber eines muss man bedenken: Gäste (egal ob Eltern, Geschwister oder Freunde) sind ein Gast mehr, beanspruchen, ob man es will oder nicht, die Zeit und die Aufmerksamkeit der Gasteltern. Und können sich die Gasteltern einen weiteren Gast wirklich leisten? Sind ja nicht alle superreich.


    Selbst wenn die Gasteltern "ja" zu Besuchen sagen, sagen die es vielleicht nur aus Höflichkeit, in Wirklichkeit ist ihnen ein weitere Gast aber eher lästig.

    Ich möchte noch einen Aspekt dazusetzen: Wenn es Probleme gibt (und die gab es vor dem Abflug wegen der bis zum letzten Tag fehlenden Gastfamilie mit all den Enttäuschungen, die es in der ganzen Familie gab), ist so ein Forum für Eltern eine schnelle Möglichkeit, die Situation in den anderen Familien zu erkunden.


    Ich wünsche mir, dass mehr Eltern das Forum nutzen, um ihre Erfahrungen mit der Austauschorganisation und dem kinderlosen Jahr auszutauschen.