Wie ich sehe, hast du dich jetzt schon für Neuseeland entschieden. Ich wollte dann aber doch mal meinen Senf dazu geben, denn es wird sicherlich auch in Zukunft noch einige Austauschschüler geben, die (oder deren Eltern) sich Gedanken über Sicherheit im Gastland machen.
Den Spruch "Überall auf der Welt ist es gefährlich, und die Orga wird einen schon nicht wohin schicken, wo es total gefährlich ist", hab ich schon öfter gehört, dennoch stimme ich da nicht ganz mit überein. Es gibt vielleicht überall auf der Welt Gefahren, aber trotzdem ist es nicht überall gleich gefährlich. Eine europäische oder auch noramerikanische Großstadt ist einfach in der Regel seehr viel ungefährlicher als die meisten Lateinamerikanischen oder Afrikanischen. Hier muss man natürlich auch noch mal unterscheiden, z.B. ist Nairobi sehr viel gefährlicher als Accra oder La Paz sehr viel gefährlicher als Montevideo. Und dann gibts natürlich dann auch nochmal regionale Unterschiede in einem Land. Sicherlich stimmt es in den meisten Fällen, dass die Orgas schon ein Auge drauf haben, in welche Region sie die Leute schicken. Trotzdem gibts da halt auch immer wieder schwarze Schafe (z.B. Rotary in Chile). Und dann defniniert "Gefahr" ja auch nochmal jeder anders. Es gibt durchaus Länder in die man Austausch machen kann, bei denen ich persönlich meine Bedenken hätte (und ich halte mich jetzt nicht für sonderlich ängstlich, aber ich hab einfach schon zu viel von Anderen mitbekommen).
Meine kleine Schwester spielt momentan mit dem Gedanken einen Austausch zu machen, und ich bin ganz ehrlich: Es gibt einige Länder, von denen ich ihr ganz klar abraten würde.
Ich hab früher auch immer so gedacht, dass es überall gefährlich sei und man den Orgas schon in ihrer Länderwahl vertrauen kann. Man schäzt das mit der Gefahr einfach ganz anders ein, wenn man noch nie für längere Zeit in einem mehr oder weniger gefährlichen Land war. Ich war nach dem Abi ein halbes Jahr in Buenos Aires und hab in der Zeit meine Sichtweise ziemlich verändert (wobei Buenos Aires im Vergleich zu manch anderen lateinamerikanischen Städten noch nicht mal unbedingt soo gefährlich ist. Aber im Vergleich zu Europa dann halt doch wieder schon). Zusätzlich hab ich wie gesagt, sehr viel von anderen FSJlern und Backpackern mitbekommen, die in anderen Teilen der Welt waren-
Aber um zur ursprünglichen Frage zurück zu kommen: In Buenos Aires war auch ein anderes, deutsches Mädchen von meiner Organisation, die ihren Schüleraustausch damals in Südafrika gemacht hat. Sie meinte, Südafrika wär zwar schon nicht ganz ungefährlich, aber man könnte als Austauschschüler ganz gut damit umgehen. Der "Vorteil" an Südafrika (vorallem im Vergleich zu Buenos Aires) sei wohl, dass man ganz klar weiß, in welchen Gegenden es gefährlich ist und wo nicht. Man muss sich einfach an all das halten, was einem die Gastfamilie sagt, und dann bräuchte man sich keine Sorgen zu machen. Von daher, hätte ich z.B. keine Bedenken, wenn meine Schwester nach Südafrika gehen wollen würde (da sie momentan aber eh zwischen USA, Kanada, England, Australien und Neuseeland hin und her schwankt, ist das eh kein Thema).