Auslandsjahr Frankreich – High School Frankreich – Schuljahr in Frankreich
Mit über 66 Millionen Einwohnern ist Frankreich hinter Deutschland auf Platz zwei der bevölkerungsreichsten Länder der EU. Ins Land des guten Essens, „Savoir vivre“ und der „Bises“ zog es im Schuljahr 2022/23 rund 240 deutsche Jugendliche für einen organisierten, mehrmonatigen bis ganzjährigen Schüleraustausch. Somit steht das Land hinter Großbritannien und Irland und vor Spanien an dritter Stelle auf der Beliebtheitsskala europäischer Ziele für einen Auslandsschulbesuch.
Vive la France! Franzosen sind sehr stolz auf ihre Geschichte, Sprache und Kultur. Es kann also nicht schaden, sich bereits vor dem Schüleraustausch über Land und Leute zu informieren. Aus der gemeinsamen Geschichte heraus haben sich zahlreiche deutsch-französische Institutionen und Initiativen gebildet, die einen regen Kulturaustausch zwischen den Ländern pflegen. So facettenreich das Land ist, so herzlich sind die Menschen überall: Es wird dir bestimmt nicht schwer fallen, neue Freundschaften zu schließen.
Schulsystem und Schulalltag in Frankreich
Für die meisten französischen Jugendlichen nimmt die Schule einen wichtigen Platz in ihrem Leben ein. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie die meiste Zeit des Tages in der Schule verbringen. Der Schulalltag in Frankreich dauert von etwa 8 bis 17 Uhr. Der Mittwochnachmittag ist frei. Die Hausaufgaben sind häufig zeitintensiv. Das französische Schuljahr besteht aus drei Trimestern und beginnt Anfang September und geht bis ca. Mitte Juni. Danach folgen die Sommerferien.
Nach Abschluss der Grundschule besuchen alle französischen Schüler:innen zunächst eine Gesamtschule, das „Collège“. Die Entsprechung der Oberstufe des Gymnasiums heißt in Frankreich „Lycée“ und wird drei Jahre lang besucht. Nach dem ersten Jahr werden drei Profile angeboten: literarisch, wirtschafts- und sozialwissenschaftlich oder naturwissenschaftlich. Innerhalb dieser Bereiche müssen eine bestimmte Anzahl von Pflicht- und Wahlfächern belegt werden. In Frankreich können die Schüler:innen nach 12 Schuljahren mit dem französischen Abitur, dem „Baccalauréat“ oder kurz „Bac“ abschließen und so die Hochschulzugangsberechtigung erwerben.
Unabhängig von der Wahl des Profils sind bestimmte Fächer für alle Schüler:innen verpflichtend (z.B. Französisch, Mathematik, Geschichte). In Frankreich wird die Schule als ein Ort zum Lernen angesehen, Freizeitaktivitäten werden, ähnlich wie in Deutschland, eher nicht über die Schule organisiert. Wenn du deinen Hobbys oder einer Sportart nachgehen möchtest, dann hör dich bei deinen Mitschülern:innen um und orientiere dich an den außerschulischen Aktivitäten deiner Gastgeschwister. In Vereinen, Clubs und Kursen kannst du prima dein Alltags-Französisch verbessern, neue Leute kennenlernen und das „echte Frankreich“ erleben.
Da ein Arbeitstag und auch ein Schultag in Frankreich oft bis in die frühen Abendstunden hinein reichen, kommt die Familie meist erst abends zusammen. Das Abendessen nimmt deshalb auch eine ganz besondere Rolle im Familienalltag ein.
Dein Schüleraustausch in Frankreich
Programmvarianten
Die Mehrheit der deutschen Gastschüler:innen nimmt an einem Länderwahl- oder einem Regionswahlprogramm teil und besucht eine staatliche Schule, also ein öffentliches Collège oder Lycée. Beim Länderwahlprogramm, für das sich die meisten deutschen Gastschüler:innen in Frankreich entscheiden, erfährst du erst mit deiner Platzierung in einer Gastfamilie, in welcher Region des Landes du deinen Schüleraustausch verbringen wirst. Allerdings gibt es einige Austauschorganisationen, die in ihren Broschüren und auf ihren Websites angeben, in welche Regionen sie ihre Teilnehmer üblicherweise vermitteln. Im Rahmen des Regionenwahlprogamms sind, neben Paris und Umgebung, die Mittelmeerküste oder auch die Bretagne typische Wunschregionen, die bei Austauschorganisationen häufig zur Auswahl stehen. Manche Organisationen vermitteln auf Wunsch sogar in die französischen Übersee-Départements Martinique, Guadeloupe oder La Réunion.
Die meisten Gastschüler:innen werden an einer öffentlichen Schule platziert. Es gibt aber auch Organisationen, die Privatschulen in ihrem Angebot haben. Entscheidet man sich für ein solches Programm, sucht man sich die private Gastschule anhand von Schulprofilen selbst aus. Internatsaufenthalte (statt Tagesschule und Gastfamilie) sind im Bereich der Privatschulprogramme realisierbar. Ob Mittelmeer, Großstadt oder Überraschung pur: Wichtig ist, dass der Austauschschüler:innen sich mit seiner Entscheidung für eine Organisation wohlfühlt.
Gute Französischkenntnisse werden von den meisten Austauschorganisationen vorausgesetzt´. So sind für viele Bewerbungen zwei bis drei Jahre Französischunterricht erforderlich und Sprachkenntnisse müssen z.B. mit einem DELF-Zertifikat nachgewiesen werden.
Französisch gilt als Weltsprache und ist ein Türöffner für deine berufliche Laufbahn. Es wird von über 200 Millionen Menschen in über 50 Ländern auf der ganzen Welt, z.B. auch in Teilen von Amerika, Afrika und Asien gesprochen.
Beginn und Dauer des Aufenthalts
Ein Schüleraustausch in Frankreich ist ab zwei Monaten bis hin zu einem ganzen Schuljahr möglich. Gastschüler:innen können also ein, zwei oder drei Trimester bzw. ein halbes oder ganzes Jahr in Frankreich zur Schule gehen. Fast alle Austauschschüler:innen beginnen ihren Auslandsaufenthalt mit Schuljahresauftakt im September oder zum zweiten Trimester im Januar. Vereinzelt bieten Austauschorganisationen auch den Einstieg zum letzten Trimester im März/April an.
Kosten
Du musst im Programmjahr 2024/25 mit einem Mindestpreis von rund 7.990 Euro für ein ganzes Schuljahr in einem Länderwahlprogramm rechnen. Anreise, Versicherung und Betreuung vor, während und nach deinem Auslandsaufenthalt sind dabei meist inklusive. Schulwahlprogramme und Internatsaufenthalte sind mit höheren Kosten verbunden.
Thomas Terbeck:
Handbuch Fernweh – Der Ratgeber zum Schüleraustausch
Mit übersichtlichen Preis-Leistungs-Tabellen von High-School-Programmen
für 20 Gastländer.
21. Auflage, weltweiser Verlag 2023
464 Seiten, 22.00 Euro
ISBN 978-3-935897-44-0
Das Handbuch Fernweh bietet einen einzigartigen Preis-Leistungs-Vergleich von Schüleraustausch-Programmen nach Frankreich und für viele weitere Gastländer und gibt zahlreiche Insider-Tipps, die dir bei der Suche nach dem für dich individuell besten Programm helfen.
Zu deiner ersten Information kann es aber wohl nicht schaden, wenn du dir mal die eine oder andere Homepage der Organisationen anschaust, die dein Wunschland anbieten.
Informiere dich also zunächst im Handbuch Fernweh, welche Programme für dich in Frage kommen, und fordere danach gezielt Informationen an. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass du neben einer Menge Zeit auch noch den einen oder anderen Euro sparst.
Austauschorganisationen Frankreich
Austauschorganisationen unterstützen Jugendliche und ihre Familien gezielt bei der Realisierung eines Schüleraustausches. Die Mitarbeiter:innen von Austauschorganisationen beraten Schüler:innen und Eltern zu den verschiedenen Möglichkeiten, zu einzelnen Gastländern, zu den Voraussetzungen und dem Aspekt der Kosten und Finanzierung. Sie helfen bei der Auswahl des passenden Programms und begleiten den Prozess von der Planung über die Durchführung bis zur Rückkehr aus dem Ausland. So werden die Jugendlichen im Vorfeld auf ihren Aufenthalt vorbereitet und erhalten Hilfestellung z.B. bei der Beantragung des Visums. Gastfamilie und ein Schulplatz werden ausgewählt und vermittelt. Während des Aufenthalts übernimmt die Partnerorganisation oder Schule im Gastland die Betreuung der Jugendlichen, während die Austauschorganisation weiterhin als Ansprechpartner für die Eltern dient. Nach der Rückkehr halten viele Organisationen Kontakt zu ihren Ehemaligen, indem sie z.B. Nachbereitungsseminare anbieten.
Folgende Austauschorganisationen bieten Schüleraustauschprogramme nach Frankreich an und stellen diese in detaillierten Preis-Leistungs-Tabellen im aktuellen Handbuch Fernweh vor: