Auslandsjahr Italien – High School Italien – Schuljahr in Italien
La Dolce Vita: Beliebtes Urlaubsland und geografisch so nah, liegt es vielen deutschen Jugendlichen dennoch fern, ihren Schüleraustausch in Italien zu verbringen. Nur gut 75 Schüler:innen aus Deutschland gingen im Schuljahr 2022/23 für mehrere Monate bis zu einem Jahr für einen Schulaufenthalt nach Italien.
Mit Italien verbindet eigentlich jede:r Deutsche etwas: Lebensfreude, Pizza, Pasta, Fußball, Mode, Architektur und Kunst – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Außerdem besteht Italien aus einem Mosaik unterschiedlichster Landschaften und Städten mit geschichtsträchtiger Vergangenheit. Wer zum Schüleraustausch nach Italien aufbricht, der hat Gelegenheit, sich selbst ein Bild zu machen und den italienischen Schulalltag sowie das Familienleben hautnah zu erleben.
Schulsystem und Schulalltag in Italien
Das Schuljahr in Italien beginnt, ähnlich wie in Deutschland, im September und endet im Juni. Das Schuljahr kann – je nach Region – entweder in zwei Halbjahre oder in drei Trimester eingeteilt sein. Der Unterricht findet montags bis freitags, oft auch samstags statt und der Schultag dauert von etwa 8 bis 14 Uhr (samstags endet der Unterricht früher). Von der Schule organisierte Freizeitangebote am Nachmittag gibt es eher selten. Meistens verabreden sich die Schüler:innen privat oder treffen sich in Sportvereinen oder bei anderen Aktivitäten.
Es werden etwa 12 Fächer belegt. Die Mehrheit der Fächer wie z.B. Mathematik, Geschichte oder eine Fremdsprache sind für alle Schüler:innen obligatorisch. Es gibt nur wenige Wahlfächer. Frontalunterricht ist in italienischen Schulen üblich, allerdings wird der Unterricht dort auch zunehmend interaktiver gestaltet.
Nach Abschluss der Mittelschule können italienische Schüler:innen auf eine Berufsfachschule, ein berufliches Gymnasium oder ein „akademisches“ Gymnasium, genannt „Liceo“, wechseln. Das „Liceo“ kann z.B. eine humanistische, mathematisch-naturwissenschaftliche oder neusprachliche Ausrichtung haben. Unterrichtet wird im Klassenverband. In Italien können die Schüler:innen nach 13 Schuljahren mit dem Erwerb der „Maturità“, die mit dem deutschen Abitur vergleichbar ist, die Schule abschließen.
Dein Schüleraustausch in Italien
Programmvarianten
Wer sich für einen Schüleraustausch in Italien entscheidet, der entscheidet sich für das Land als solches (Länderwahlprogramm) und besucht in der Regel eine staatliche Schule in der Nähe seiner Gastfamilie. Weder Region noch Schule können beim Italien-Programm ausgewählt werden. Das ist aber halb so wild, denn das erfährst du spätestens, sobald du bei einer Gastfamilie platziert worden bist.
Einige deutsche Austauschorganisationen geben auf ihren Homepages und in ihren Broschüren an, in welchen Ecken Italiens sie ihre Teilnehmenden normalerweise platzieren. Andere Organisationen vermitteln ihre Teilnehmenden landesweit – aufgrund der insgesamt kleinen Teilnehmendenzahl, versucht die eine oder andere Austauschorganisation jedoch, Wünsche á la „ich würde gern nach Süditalien“ zu berücksichtigen. Eine Garantie, dass eine Platzierung dort klappt, gibt es allerdings nicht.
Internatsprogramme werden in Italien derzeit nicht angeboten. Es ist absolut üblich, dass Austauschschüler:innen bei einer Gastfamilie leben und dort den italienischen Familienalltag miterleben. Die meisten Gastfamilien leben in kleineren Städten oder Vororten großer Städte und sind ganz unterschiedlich zusammengesetzt: mit oder ohne Kinder, mit den Großeltern unter einem Dach, alleinerziehend. In Italien spielt die Familie eine sehr große Rolle. Das wichtigste Familienereignis des Tages ist das Abendessen, hier kommt die ganze Familie zusammen und tauscht sich über den Tag aus.
Grundkenntnisse in Italienisch werden von den meisten Anbietern für einen Schüleraustausch in der Regel vorausgesetzt.
Beginn und Dauer des Aufenthalts
Angeboten werden vor allem Halbjahres- und Ganzjahresprogramme. Einige Organisationen ermöglichen zudem Dreimonatsprogramme. Die Mehrheit der Gastschüler:innen geht zum Schuljahresauftakt im September nach Italien. Wer kein ganzes, sondern nur ein halbes Jahr oder drei Monate in Italien verbringen möchte, kann alternativ auch im Januar einsteigen.
Kosten
Du musst im Programmjahr 2024/25 mit einem Mindestpreis von rund 7.800 Euro für ein ganzes Schuljahr rechnen, inklusive Flug/Anreise, Versicherung und Betreuung vor, während und nach deinem Auslandsaufenthalt.
Thomas Terbeck:
Handbuch Fernweh – Der Ratgeber zum Schüleraustausch
Mit übersichtlichen Preis-Leistungs-Tabellen von High-School-Programmen
für 20 Gastländer.
21. Auflage, weltweiser Verlag 2023
464 Seiten, 22.00 Euro
ISBN 978-3-935897-44-0
Das Handbuch Fernweh bietet einen einzigartigen Preis-Leistungs-Vergleich von Schüleraustausch-Programmen nach Italien und für viele weitere Gastländer und gibt zahlreiche Insider-Tipps, die dir bei der Suche nach dem für dich individuell besten Programm helfen.
Informiere dich also zunächst im Handbuch Fernweh, welche Programme für dich in Frage kommen, und fordere danach gezielt Informationen an. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass du neben einer Menge Zeit auch noch den einen oder anderen Euro sparst.
Zu deiner ersten Information kann es aber wohl nicht schaden, wenn du dir mal die eine oder andere Homepage der Organisationen anschaust, die dein Wunschland Italien anbieten.
Austauschorganisationen Italien
Austauschorganisationen unterstützen Jugendliche und ihre Familien gezielt bei der Realisierung eines Schüleraustausches. Die Mitarbeiter:innen von Austauschorganisationen beraten Schüler:innen und Eltern zu den verschiedenen Möglichkeiten, zu einzelnen Gastländern, zu den Voraussetzungen und dem Aspekt der Kosten und Finanzierung. Sie helfen bei der Auswahl des passenden Programms und begleiten den Prozess von der Planung über die Durchführung bis zur Rückkehr aus dem Ausland. So werden die Jugendlichen im Vorfeld auf ihren Aufenthalt vorbereitet und erhalten Hilfestellung z.B. bei der Beantragung des Visums. Gastfamilie und ein Schulplatz werden ausgewählt und vermittelt. Während des Aufenthalts übernimmt die Partnerorganisation oder Schule im Gastland die Betreuung der Jugendlichen, während die Austauschorganisation weiterhin als Ansprechpartner für die Eltern dient. Nach der Rückkehr halten viele Organisationen Kontakt zu ihren Ehemaligen, indem sie z.B. Nachbereitungsseminare anbieten.
Folgende Austauschorganisationen bieten Schüleraustauschprogramme nach Italien an und stellen diese in detaillierten Preis-Leistungs-Tabellen im aktuellen Handbuch Fernweh vor: