Auslandsjahr Japan – High School Japan – Schuljahr in Japan
Japan ist mehr als Sushi, Kirschblüte oder Manga! Die meisten deutschen Schüler:innen, die für einen Schüleraustausch nach Asien reisen, entscheiden sich für Japan oder China, wobei Japan auf der Beliebtheitsskala aktuell ganz klar vorne ist. Im Schuljahr 2022/23 zog es rund 125 Jugendliche aus Deutschland ins Land „der aufgehenden Sonne“. Allerdings gehören Gastschüler:innen in Japan nicht zur Selbstverständlichkeit, sondern sind eine ganz besondere Ausnahme.
Wenn sich für einen Auslandsschulbesuch in diesem Land voller Gegensätze entscheidet, dem ist ein Abenteuer mit vielen spannenden Erfahrungen vorprogrammiert. In kaum einem anderen Land lassen sich zwischen jahrtausendalten Traditionen und modernster Technologie größere kulturelle Unterschiede kennenlernen als in Japan. Du wirst auf eine vollkommen andere Mentalität treffen, eine herausfordernde Sprache, leckeres Essen und neue Umgangsformen, denen du flexibel und offen begegnen solltest. So ausgesprochen höflich und hilfsbereit Japaner:innen sind, desto verschlossener wirken sie zunächst auf Europäer.
Schulsystem und Schulalltag in Japan
In Japan wird viel Wert auf Fleiß und Bildung gelegt, damit die Jugendlichen später bestmögliche Karrierechancen haben. Die Schulen legen insgesamt viel Wert auf Disziplin, Ordnung und gute Umgangsformen. Trotz der klaren hierarchischen Ordnung herrscht dennoch ein gutes Verhältnis zwischen Schüler:innen und Lehrer:innen.
Das japanische Schuljahr ist normalerweise in drei Trimester unterteilt, in seltenen Fällen unterrichten die Schulen auch in Halbjahren. Das Schuljahr beginnt im April und endet im März. Der Unterricht findet montags bis freitags, nicht selten auch samstags statt und der Schultag dauert von etwa 8:30 bis 15:30 Uhr. Das Tragen einer Uniform ist an den meisten Schulen Pflicht und Klassen sind mit bis zu 40 Schülern mitunter ziemlich groß.
Die zu belegenden Fächer sind an japanischen Schulen vorgegeben. Neben den Pflichtfächern gibt es nur wenige Wahlfächer wie Musik, Kunst oder Kalligraphie. Leistungsbereitschaft und Fleiß haben einen hohen Stellenwert. Viele Schüler:innen besuchen nachmittags oder abends nach Schulschluss zusätzlich eine private „Paukschule“, eine „Juku“. Dort wird man u.a. gezielt auf Prüfungen vorbereitet.
Nach Abschluss der Mittelschule und erfolgreichem Bestehen einer Aufnahmeprüfung wechseln mehr als 90% der japanischen Schüler:innen auf die dreijährige Oberschule, die so genannte „Kotogakko“, oder auf eine Fachoberschule. Es wird hauptsächlich im Klassenverband unterrichtet. In Japan können die Schüler:innen nach 12 Schuljahren die Hochschulzugangsberechtigung erwerben.
Grundkenntnisse in Japanisch werden von den Autauschorganisationen häufig vorausgesetzt. Da japanische Schulen Englisch als erste und wichtigste Fremdsprache lehren, kommen deutsche Jugendliche in den ersten paar Wochen mit Englisch durch den Alltag. Durch das Schriftbild und den ungewohnten Klang macht eine frühzeitige Beschäftigung mit der Sprache über einen Volkshochschulkurs oder anderen Sprachkurs durchaus Sinn.
Dein Schüleraustausch in Japan
Programmvarianten
Im Japan-Programm nimmt die Mehrheit der deutschen Gastschüler:innen an einem so genannten Länderwahlprogramm teil, bei dem du erst bei der Platzierung in einer Gastfamilie erfährst, in welcher Region oder in welchem Ort in Japan du deinen Auslandsaufenthalt verbringen wirst. Einige Austauschorganisationen können dir im Vorfeld angeben, in welchen geografischen Regionen sie schwerpunktmäßig platzieren. Gastschüler:innen besuchen in Japan entweder eine staatliche oder eine private Schule.
Üblicherweise leben die Austauschschüler:nnen aus Deutschland bei einer Gastfamilie und besuchen eine staatliche Schule. Dort sind sie Teil eines Klassenverbands und nehmen am regulären japanischen Schulunterricht teil.
Es kann vorkommen, dass man als Gastschüler:in nicht den gesamten Aufenthalt bei der selben Gastfamilie verbringt. Da viele Familien Austauschschüler:innen nur für kürzere Zeiträume aufnehmen möchten oder können, ist es nicht ungewöhnlich, dass man die Gastfamilie wechselt – sozusagen als Teil des Programms.
Privatschulbesuche und Internatsaufenthalte in Japan werden derzeit kaum angeboten. Teilnehmer eines Privatschul- oder Internatsprogramms in Japan können übrigens ihre Schule ebenfalls nicht selbst auswählen, es können jedoch ggf. Wünsche bzgl. der Lage oder des Schulprofils berücksichtigt werden.
Beginn und Dauer des Aufenthalts
Manche Austauschorganisationen bieten ausschließlich Ganzjahresaufenthalte in Japan an. Viele Programmanbieter vermitteln jedoch darüber hinaus auch für kürzere Aufenthalte nach Japan, z.B. für 3 Monate. Starten kann man im März/April oder im August/September. Vereinzelt wird auch ein Auftakt im Januar oder Oktober ermöglicht. Kurzaufenthalte von drei oder vier Monaten Dauer funktionieren am besten ab März/April. Ganzjahresaufenthalte werden vor allem (aber nicht nur) ab August/September angeboten, sodass man im April den japanischen Schuljahreswechsel miterlebt.
Kosten
Du musst im Programmjahr 2024/25 mit einem Mindestpreis von rund 11.100 Euro für ein ganzes Schuljahr rechnen, inklusive Flug, Versicherung und Betreuung vor, während und nach deinem Auslandsaufenthalt.
Thomas Terbeck:
Handbuch Fernweh – Der Ratgeber zum Schüleraustausch
Mit übersichtlichen Preis-Leistungs-Tabellen von High-School-Programmen
für 20 Gastländer.
21. Auflage, weltweiser Verlag 2023
464 Seiten, 22.00 Euro
ISBN 978-3-935897-44-0
Das Handbuch Fernweh bietet einen einzigartigen Preis-Leistungs-Vergleich von Schüleraustausch-Programmen nach Japan und für viele weitere Gastländer und gibt zahlreiche Insider-Tipps, die dir bei der Suche nach dem für dich individuell besten Programm helfen.
Informiere dich also zunächst im Handbuch Fernweh, welche Programme für dich in Frage kommen, und fordere danach gezielt Informationen an. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass du neben einer Menge Zeit auch noch den einen oder anderen Euro sparst.
Zu deiner ersten Information kann es aber wohl nicht schaden, wenn du dir mal die eine oder andere Homepage der Organisationen anschaust, die dein Wunschland anbieten.
Austauschorganisationen Japan
Austauschorganisationen unterstützen Jugendliche und ihre Familien gezielt bei der Realisierung eines Schüleraustausches. Die Mitarbeiter:innen von Austauschorganisationen beraten Schüler:innen und Eltern zu den verschiedenen Möglichkeiten, zu einzelnen Gastländern, zu den Voraussetzungen und dem Aspekt der Kosten und Finanzierung. Sie helfen bei der Auswahl des passenden Programms und begleiten den Prozess von der Planung über die Durchführung bis zur Rückkehr aus dem Ausland. So werden die Jugendlichen im Vorfeld auf ihren Aufenthalt vorbereitet und erhalten Hilfestellung z.B. bei der Beantragung des Visums. Gastfamilie und ein Schulplatz werden ausgewählt und vermittelt. Während des Aufenthalts übernimmt die Partnerorganisation oder Schule im Gastland die Betreuung der Jugendlichen, während die Austauschorganisation weiterhin als Ansprechpartner für die Eltern dient. Nach der Rückkehr halten viele Organisationen Kontakt zu ihren Ehemaligen, indem sie z.B. Nachbereitungsseminare anbieten.
Folgende Austauschorganisationen bieten Schüleraustauschprogramme nach Japan an und stellen diese in detaillierten Preis-Leistungs-Tabellen im aktuellen Handbuch Fernweh vor: