Auslandsjahr Neuseeland – High School New Zealand – Schule Neuseeland
Bis ans andere Ende der Welt zieht es viele deutsche Jugendliche. Auf der Beliebtheitsskala steht Neuseeland beim Schüleraustausch auf Platz 4 – noch vor Großbritannien und Australien sowie hinter den USA, Kanada und Irland. Bei den „Kiwis“ lassen sich eine ausgezeichnete Schulbildung, freundliche Menschen und eine überwältigende Natur hautnah erleben.
Am grünen Ende der Welt können Gastschüler:innen sich aussuchen, ob sie auf der stärker besiedelten Nordinsel mit der Hauptstadt Wellington und der Metropole Auckland oder auf der ländlicheren Südinsel zur Schule gehen möchten. Ein erfahrungsreicher Schüleraustausch ist auf beiden Inseln garantiert. Dafür sorgen nicht zuletzt außergewöhnliche Schulfächer wie z.B. Outdoor Education, bei der es nach draußen in die atemberaubende Natur Neuseelands geht.
Schulsystem und Schulalltag in Neuseeland
Die neuseeländischen Schulen haben oft einen großartigen „School Spirit“. Das Schulsystem basiert auf britischem Vorbild – klar, dass alle Schüler:innen Schuluniform tragen. Das Schuljahr beginnt Ende Januar und endet Mitte Dezember; dazwischen liegen die Sommerferien. Es ist in vier „terms“ aufgeteilt. Der Unterricht findet montags bis freitags statt und der Schultag dauert in der Regel von 9 bis 15:30 Uhr. Im Anschluss an den Unterricht werden viele Aktivitäten in recht großem Umfang angeboten (im Bereich Sport, Musik, Theater, Kunst). Es gibt ein „House System“, bei dem jede Schule in mehrere „Houses“ eingeteilt ist, die gegeneinander antreten (z.B. im Bereich Sport beim Rugby, Lacrosse, Schwimmen oder Hockey).
Wusstest du schon?
Kia Ora! Der Ausdruck stammt aus der Sprache der Maori und ist noch immer ein fester Bestandteil des neuseeländischen Englischs. Mit einem herzlichen „Kia Ora“ wünschen die Neuseeländer:innen ihrem Gegenüber Gesundheit und ein gutes Leben. Die Floskel wird daher sowohl zur Begrüßung als auch zum Abschied verwendet.
Der Unterricht findet nicht in einer festen Klassenstruktur statt, sondern in Kursen. Es werden fünf bis sieben Fächer belegt (manche nur für einen „term“, andere für mehrere „terms“), die täglich unterrichtet werden. In Neuseeland schließen die Schüler:innen nach 13 Schuljahren in der Regel mit dem National Certificate of Educational Achievement (NCEA) ab. Bestimmte Fächer wie z.B. Englisch sind obligatorisch. Zugleich gibt es eine Vielfalt von Wahlfächern, die sich von Schule zu Schule unterscheiden können. Wir empfehlen dir dringend, dich in Kurse einzuschreiben, die in Deutschland nicht so häufig vorkommen, dies können Kurse wie Fashion Design oder Meeresbiologie sein.
Eines der spannendsten Angebote an vielen neuseeländischen Schulen ist der Outdoor Education-Unterricht. Je nach Jahreszeit werden dann im Rahmen des Unterrichts Aktivitäten wie Kayaking, Klettern, Wandern, Segeln, Surfen, Flussüberquerungen oder Survival-Training durchgeführt.
Gute bis befriedigende Englischkenntnisse werden für deinen Schulaufenthalt von den meisten Austauschorganisationen vorausgesetzt.
Dein Schüleraustausch in Neuseeland
Programmvarianten
Wer sich für Neuseeland entscheidet, wählt meist ganz gezielt eine Schule aus. Es fallen Schulgebühren an und die neuseeländischen Gastfamilien erhalten eine Aufwandsentschädigung. Bei der Auswahl der Schule können unterschiedliche Kriterien ausschlaggebend sein. Viele Austauschschüler:innen wählen ihre Schule aufgrund der angebotenen Fächer oder aufgrund der geografischen Lage aus.
Es kann durchaus sinnvoll sein, bei der Planung eines Schüleraustauschs in Neuseeland nicht selbst eine Schule aus dem Katalog zu picken, sondern auf das Wissen der deutschen Austauschorganisationen zu vertrauen und sich von den Mitarbeiter:innen gezielt passende Schulen vorstellen zu lassen.
Also: Nicht zu früh auf einen Ort oder eine Region festlegen, sondern offen an das Thema Schulwahl herangehen. Vielleicht kommt auch eine reine Jungen- oder Mädchenschule infrage. „Single-sex schools“ sind in Neuseeland sehr verbreitet. Dort sind oft deutlich weniger Austauschschüler zu Gast als an den „gemischten Schulen“. Wer naturbegeistert ist, der sollte gezielt nach einer Schule mit „Outdoor Education“-Kursen fragen, bei denen Aktivitäten wie Kayaking, Klettern, Wandern, Segeln, Surfen oder Survival-Training auf dem Unterrichtsplan stehen.
Es gibt übrigens ein paar deutsche Austauschorganisationen, die anstelle von oder in Ergänzung zu den beschriebenen Schulwahlprogrammen landesweit platzieren (also ohne Wahlmöglichkeit der Schule). Finanzieller Vorteil: Deutsche Jugendliche, die als „exchange students“ einen Platz in diesen Länderwahlprogrammen bekommen, zahlen keine Schulgebühren und auch die Gastfamilien erhalten in der Regel kein Geld.
Wusstest du schon, dass…
Anteil der Austauschschüler/innen, die ein Schuljahr, Halbjahr oder Term in Neuseeland verbringen
…etwas mehr als die Hälfte der deutschen Austauschschüler:innen für ein halbes Schuljahr nach Neuseeland reisen? Ein Drittel wiederum verbringt ein komplettes Schuljahr und rund 13 Prozent lediglich einen Term in Down Under.
WEITERE ZAHLENBeginn und Dauer des Aufenthalts
Prinzipiell kann ein Gastschulaufenthalt zu Anfang jedes Terms beginnen. Die meisten deutschen Austauschschüler:innen steigen zum ersten Term im Januar oder zum dritten Term im Juni bzw. Juli ein. Schwierig bzw. oftmals nicht möglich ist ein Einstieg zum vierten Term, also zum Schuljahresende. Realisierbar sind aber z.B. ein halbes Jahr ab April (Term zwei und drei) oder ein dreiviertel Jahr ab April (Term zwei, drei und vier). Interessant für viele sind auch die kurzen Aufenthalte für nur einen Term, z.B. von Juni bis September. Wer für ein ganzes Jahr zum Schüleraustausch nach Neuseeland geht, kann entweder von Januar bis Dezember bleiben oder von circa Juni bis Juni des darauf folgenden Jahres.
Kosten
Du musst im Programmjahr 2024/25 mit einem Mindestpreis von rund 19.750 Euro (Schulwahlprogramm) für ein ganzes Schuljahr rechnen, inklusive Flug, Versicherung und Betreuung vor, während und nach deinem Auslandsaufenthalt. Bei dem Preis kommt es sehr auf die Schule an, die du dir aussuchst. Günstiger wird der Programmpreis meist bei einem so genannten Länderwahlprogramm, d.h. du weißt im Vorfeld nicht, wo in Neuseeland du deine Zeit verbringen wirst. Hierfür gibt es nur sehr begrenzt Plätze und du musst dich sehr lange im Voraus bewerben.
Thomas Terbeck:
Handbuch Fernweh – Der Ratgeber zum Schüleraustausch
Mit übersichtlichen Preis-Leistungs-Tabellen von High-School-Programmen
für 20 Gastländer.
21. Auflage, weltweiser Verlag 2023
464 Seiten, 22.00 Euro
ISBN 978-3-935897-44-0
Das Handbuch Fernweh bietet einen einzigartigen Preis-Leistungs-Vergleich von Schüleraustausch-Programmen nach Neuseeland und für viele weitere Gastländer und gibt zahlreiche Insider-Tipps, die dir bei der Suche nach dem für dich individuell besten Programm helfen.
Informiere dich also zunächst im Handbuch Fernweh, welche Programme für dich in Frage kommen, und fordere danach gezielt Informationen an. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass du neben einer Menge Zeit auch noch den einen oder anderen Euro sparst.
Zu deiner ersten Information kann es aber wohl nicht schaden, wenn du dir mal die eine oder andere Homepage der Organisationen anschaust, die dein Wunschland anbieten.
Anzahl der Jugendlichen pro Schuljahr, die einen mind. 3-monatigen Schüleraustausch in Neuseeland absolviert haben (Quelle: weltweiser-Studie zum Schüleraustausch).
Austauschorganisationen Neuseeland
Austauschorganisationen unterstützen Jugendliche und ihre Familien gezielt bei der Realisierung eines Schüleraustausches. Die Mitarbeiter:innen von Austauschorganisationen beraten Schüler:innen und Eltern zu den verschiedenen Möglichkeiten, zu einzelnen Gastländern, zu den Voraussetzungen und dem Aspekt der Kosten und Finanzierung. Sie helfen bei der Auswahl des passenden Programms und begleiten den Prozess von der Planung über die Durchführung bis zur Rückkehr aus dem Ausland. So werden die Jugendlichen im Vorfeld auf ihren Aufenthalt vorbereitet und erhalten Hilfestellung z.B. bei der Beantragung des Visums. Gastfamilie und ein Schulplatz werden ausgewählt und vermittelt. Während des Aufenthalts übernimmt die Partnerorganisation oder Schule im Gastland die Betreuung der Jugendlichen, während die Austauschorganisation weiterhin als Ansprechpartner für die Eltern dient. Nach der Rückkehr halten viele Organisationen Kontakt zu ihren Ehemaligen, indem sie z.B. Nachbereitungsseminare anbieten.
Folgende Austauschorganisationen bieten Schüleraustauschprogramme nach Neuseeland an und stellen diese in detaillierten Preis-Leistungs-Tabellen im aktuellen Handbuch Fernweh vor:
Good to know – Neuseeland
Kiwis sind nicht nur die bekannten Früchte. So heißt auch das beliebte Nationaltier – ein kleiner Vogel, der nicht fliegen kann – und die Neuseeländer selbst bezeichnen sich ebenfalls als „Kiwis“.
Die Ureinwohner Neuseelands heißen Maori. Noch immer leben etwas mehr als 100.000 Maori in Neuseeland und etwa 600.000 Einwohner haben Maori-Wurzeln.
Neuseeland gilt als Mekka für alle Liebhaber:innen der „Herr der Ringe“-Filme. Mit seinen malerischen Gebirgsketten und den tiefgrünen Tälern bot das Land die ideale Kulisse für die fiktive Welt Mittelerde.
Strände sind in Neuseeland nie mehr als einen Tagesausflug entfernt – kein Ort ist hier mehr als 128 Kilometer weit vom Meer entfernt. Surfen und Ski fahren am gleichenTag? Kein Problem!
Neuseeland ist dicht besiedelt – von Schafen! Einer Population von knapp über vier Millionen Menschen stehen sage und schreibe vierzig Millionen Schafe gegenüber.
Nicht zuletzt aufgrund der legendären All Blacks, die bereits viele World Cups gewonnen haben, ist Rugby Nationalsport in Neuseeland. Obwohl die Anfänge der Sportart aus England stammen, ist Rugby der Volkssport des „Durchschnittskiwis“.
Noch Fragen zum Schüleraustausch in Neuseeland?
Hier findest du bestimmt die Antwort
Viele Neuseeländer:innen sind sportbegeistert und auch die High Schools oder andere Anbieter bieten vielen Touren in die schöne Natur Neuseelands an. Falls du bereits Outdoorkleidung hast, kannst du auf jeden Fall Basics wie Regenjacke oder Wanderschuhe mitnehmen. Speziellere Ausrüstung wie Klettergurte, Skiausrüstung o. Ä. musst du aber nicht extra kaufen bzw. mitnehmen. Es gibt auch vor Ort Möglichkeiten, die Sachen auszuleihen oder zu kaufen. So sparst du auch Gepäck auf dem Flug nach Neuseeland.
Durch das Ozonloch ist die Sonne bzw. die UV-Strahlung über Neuseeland stärker als in Deutschland. Somit ist die Sonnenbrandgefahr deutlich höher. Achte daher insbesondere am Anfang darauf, dich gut einzucremen, eine Kopfbedeckung zu tragen und, wenn du empfindlich bist, lange Kleidung auszuwählen.
In Neuseeland ist Weihnachten, wie in Deutschland, ein Familienfest. Allerdings feiern Neuseeländer:innen am 1. Feiertag und nicht an Heiligabend. Vermutlich wirst du das Fest mit deiner Gastfamilie am Strand oder in einem Garten mit BBQ verbringen. Aber: vergiss die Sonnencreme an diesem Tag nicht, denn in Neuseeland ist in der Weihnachtszeit Sommer. Eine Besonderheit in Neuseeland sind die Weihnachtsumzüge. Hierzu verkleiden sich die Teilnehmenden und schmücke Gefährte, mit denen sie durch die Straßen ziehen.
Der Vogel Kiwi ist aufgrund seiner Fressfeinde leider vom Aussterben bedroht. Dennoch findet man besonders in Naturschutzgebieten Kiwis in Neuseeland. Eine Begegnung mit der Vogelart wirst du allerdings nur nachts machen, da der Kiwi nachtaktiv ist und sich tagsüber in Höhlen aufhält. Vielleicht hat deine Gastfamilie ja Lust, mit dir eine geführte „Kiwi-Spotting-Tour“ zu machen.
Die Struktur der Landschaft ist davon abhängig, ob du deinen Schüleraustausch auf der Nord- oder Südinsel von Neuseeland machst. Während sich die Nordinsel durch Regenwälder und Vulkane charakterisiert, zeichnet sich die Südinsel durch Berg- und Fjordlandschaften aus. Auf der Südinsel sind vor allem Gletscher in den Neuseeländischen Alpen zu sehen. Die Nordinsel ist generell dichter besiedelt als die Südinsel und eignet sich daher für das Kennenlernen der einheimischen Kiwi-Kultur besonders.
Auf der Neuseeländischen Nordinsel befinden sich noch heute aktive Vulkane. Da Neuseeland auf einer Bruchzone von Kontinentalplatten liegt, kommt es immer wieder zu seismischen Aktivitäten – also Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Aber keine Sorge, besonders als Tourist:in ist es sehr unwahrscheinlich, dass man einen Vulkanausbruch miterlebt. Außerdem hat nur ein geringer Anteil vergangener Vulkanausbrüche Personenschäden mit sich geführt. Achte allerdings bei deinen Ausflügen in Vulkanzonen auf Beschilderungen und Warnungen für bestimmte Gebiete.