Auslandsjahr Südafrika – High School Südafrika – Schuljahr in Südafrika
Südafrika ist ein Land im Umbruch und voller Kontraste, in dem viele verschiedene Kulturen, Sprachen und Religionen miteinander leben. Die wunderbaren Landschaften und Nationalparks und die reiche, durch die Kolonialzeit, aber auch blutige Konflikte geprägte Geschichte machen dieses Land zu einem einmaligen Erlebnis, dem du offen und interessiert begegnen solltest. Zum Schüleraustausch nach Südafrika zieht es nur eine vergleichsweise geringe Zahl an deutschen Gastschüler:innen, so gingen im Schuljahr 2022/23 rund 60 deutsche Jugendliche für einen mehrmonatigen Schulaufenthalt dorthin.
Südafrika verfügt über nicht weniger als elf offizielle Landessprachen, wobei Englisch und Afrikaans in fast allen Teilen gesprochen werden.
Das öffentliche Bild über Südafrika schwankt irgendwo zwischen Traumreiseziel und Land mit schwieriger Sicherheitslage. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Die Kriminalität ist aber in der Realität bei weitem nicht so dramatisch, es gibt dennoch einige Regeln, die zu beachten sind. Darauf bereitet dich deine Austauschorganisation im Vorlauf deines Schüleraustauschs vor. Entdecke die vielfältige Kultur und die Naturwunder Südafrikas und verbringe einen mehrmonatigen Schüleraustausch oder gar ein ganzes Schuljahr in der „Rainbow Nation“!
Das Schulsystem und Schulalltag in Südafrika
Der Schulbesuch hat für junge Südafrikaner einen anderen Stellenwert, als man es in Deutschland gewohnt ist. Es herrscht ein starkes Gemeinschaftsgefühl zwischen Lehrkräften und Schüler:innen sowie eine große Verbundenheit zur eigenen High School. Als Ergebnis der Kolonialgeschichte des Landes ist das südafrikanische dem britischen Schulsystem mit einem Gesamtschulmodell ähnlich. Bestes Beispiel ist die obligatorische Schuluniform.
Wie in den meisten Ländern der Südhalbkugel fängt das Schuljahr in Südafrika im Januar an und verläuft parallel zum Kalenderjahr. Das akademische Jahr ist in vier Terms, also Quartale, eingeteilt. Die Unterrichtszeiten sind ähnlich wie in Deutschland, meist von 8 bis 14.30 Uhr. Es gibt an jeder Schule außerschulische Angebote für den Nachmittag. Je nach Schule spielt hier auch Sport eine große Rolle und es werden Fußball, Rugby, Kricket, Hockey oder Volleyball angeboten.
Die Sommerferien dauern sechs Wochen und liegen im Dezember und Januar. Für Austauschschüler:innen besteht dann oft die Möglichkeit, an von den Austauschorganisationen zusammengestellten Ausflügen und Reisen teilzunehmen.
Manche Austauschorganisationen ermöglichen es ihren Teilnehmern auch, sich während der Ferien im Rahmen eines Freiwilligenprojekts sozial zu engagieren.
In der Schule ist die Unterrichtssprache immer Englisch, du hast aber auch die Möglichkeit, eine der weiteren Amtssprachen (z.B. Afrikaans oder Zulu) zu belegen. Insgesamt hast du sechs bis acht Fächer. Pflichtfächer sind Mathematik, Englisch und eine Naturwissenschaft. Als Wahlfächer kannst du Biologie, Geographie, Geschichte, Kunst, Musik und „exotischere“ Fächer wie Buchhaltung, Wirtschaftsökonomie oder Hauswirtschaft auswählen. Das Abitur heißt in Südafrika „Matric“ und wird am Ende der 12. Klasse abgelegt.
Dein Schüleraustausch in Südafrika
Programmvarianten
Fast alle Austauschorganisationen platzieren ihre Teilnehmenden nahe von bzw. in der Gegend um Kapstadt, also im Süden Südafrikas. Manche Anbieter:innen vermitteln darüber hinaus auch noch in weitere Regionen oder Großräume wie z.B. Durban, Pretoria oder Johannesburg. Gastschüler:innen besuchen in der Regel eine öffentliche Schule, die in der Nähe der Gastfamilie liegt. Die konkrete Auswahl einer Schule ist nur möglich, wenn man sich bewusst für einen Privatschulbesuch entscheidet.
Die große Mehrheit der Austauschschüler:innen lebt bei einer Gastfamilie. Viele Familien haben, typisch für Südafrika, einen multikulturellen Hintergrund. Das Teilen von Dingen sowie die Fürsorge um das Wohlergehen des anderen ist fest in der Kultur und im Alltag der Menschen verankert. Du musst damit rechnen, dass du dich in Südafrika aufgrund der Sicherheitslage nicht so frei bewegen kannst wie in Deutschland. Aber keine Sorge, die Gasteltern leben in sicheren Stadtteilen und passen sehr gut auf ihre Gastschüler:innen auf. So spielt sich das Leben in Südafrika schwerpunktmäßig in der Familie und um das Zuhause herum ab. Im Fall eines Privatschulbesuchs sind Internatsaufenthalte denkbar, werden jedoch nur selten angeboten.
Für ein Auslandsschulbesuch solltest du gute Englischkenntnisse mitbringen, damit du dich schnell ins Schul- und Familienleben integrieren kannst.
Beginn und Dauer des Aufenthalts
Ein Schüleraustauschprogramm können Teilnehmende immer zum Januar oder Juli beginnen – egal, ob sie für ein ganzes Schuljahr, ein halbes Jahr oder drei Monate nach Südafrika gehen. Reisen Teilnehmende im Januar nach Südafrika, steigen sie zum Schuljahresbeginn ein. Alle Programme können aber eben auch mitten im Schuljahr begonnen werden. Das bedeutet: Fängt ein Ganzjahresaustauschschüler im Juli an, dann erlebt er die letzten beiden Terms eines Schuljahres, die südafrikanischen Sommerferien sowie die ersten beiden Terms des neuen Schuljahres. Viele Austauschorganisationen bieten Kurzaufenthalte von drei Monaten Dauer an.
Kosten
Du musst im Programmjahr 2024/25 mit einem Mindestpreis von rund 12.585 Euro für ein ganzes Schuljahr rechnen, inklusive Flug, Versicherung und Betreuung vor, während und nach deinem Auslandsaufenthalt. Mit höheren Kosten können Privatschulbesuche oder Internatsaufenthalte verbunden sein. Hinzu kommen die Ausgaben vor Ort für Schuluniform, Schulmaterialien, Taschengeld, ggf. Ausflüge oder Reisen etc.
Thomas Terbeck:
Handbuch Fernweh – Der Ratgeber zum Schüleraustausch
Mit übersichtlichen Preis-Leistungs-Tabellen von High-School-Programmen
für 20 Gastländer.
21. Auflage, weltweiser Verlag 2023
464 Seiten, 22.00 Euro
ISBN 978-3-935897-44-0
Das Handbuch Fernweh bietet einen einzigartigen Preis-Leistungs-Vergleich von Schüleraustausch-Programmen nach Südafrika und für viele weitere Gastländer und gibt zahlreiche Insider-Tipps, die dir bei der Suche nach dem für dich individuell besten Programm helfen.
Informiere dich also zunächst im Handbuch Fernweh, welche Programme für dich in Frage kommen, und fordere danach gezielt Informationen an. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass du neben einer Menge Zeit auch noch den einen oder anderen Euro sparst.
Zu deiner ersten Information kann es aber wohl nicht schaden, wenn du dir mal die eine oder andere Homepage der Organisationen anschaust, die dein Wunschland anbieten.
Austauschorganisationen Südafrika
Austauschorganisationen unterstützen Jugendliche und ihre Familien gezielt bei der Realisierung eines Schüleraustausches. Die Mitarbeiter:innen von Austauschorganisationen beraten Schüler und Eltern zu den verschiedenen Möglichkeiten, zu einzelnen Gastländern, zu den Voraussetzungen und dem Aspekt der Kosten und Finanzierung. Sie helfen bei der Auswahl des passenden Programms und begleiten den Prozess von der Planung über die Durchführung bis zur Rückkehr aus dem Ausland. So werden die Jugendlichen im Vorfeld auf ihren Aufenthalt vorbereitet und erhalten Hilfestellung z.B. bei der Beantragung des Visums. Gastfamilie und ein Schulplatz werden ausgewählt und vermittelt. Während des Aufenthalts übernimmt die Partnerorganisation oder Schule im Gastland die Betreuung des Jugendlichen, während die Austauschorganisation weiterhin als Ansprechpartner für die Eltern dient. Nach der Rückkehr halten viele Organisationen Kontakt zu ihren Ehemaligen, indem sie z.B. Nachbereitungsseminare anbieten.
Folgende Austauschorganisationen bieten Schüleraustauschprogramme nach Südafrika an und stellen diese in detaillierten Preis-Leistungs-Tabellen im aktuellen Handbuch Fernweh vor:
Noch Fragen zum Schüleraustausch in Südafrika?
Hier findest du bestimmt die Antwort:
Die Nachwirkungen der Apartheid in Südafrika sind definitiv noch zu spüren, aber das Land entwickelt sich seitdem stetig hin zur Gleichberechtigung. In den großen Städten wie Kapstadt und Johannesburg sind die Nachwirkungen noch deutlicher spürbar, als in Kleinstädten oder ländlichen Regionen.
Afrikaans sprechen meistens nur die weißen Südafrikaner:innen. Auf English kannst du dich mit allen gut unterhalten, aber natürlich ist es immer schön und spannend, eine neue Sprache zu lernen. Wenn du dich für Afrikaans oder eine lokale Sprache interessierst, kannst du dir in Deutschland ein paar Basics aneignen und die vor Ort ausbauen.