Abbruch

  • Echt schwierig!
    Teilweise kann ich es nachvollziehen, dass sich dein Sohn unverstanden fühlt, da wir grundsätzlich (auch wenn wir unsere Kids noch so gut kennen) aus der Ferne die Situationen, in denen unsere Kids sitzen nur ganz schlecht selber beurteilen können! (Es ist völlig normal, dass wir erstmal so reagieren...."bist noch nicht lange genug da,...hast noch nicht alles probiert,...bei den hohen Programmkosten muss man doch etwas beharrlicher versuchen...."...auch wenn wir das nicht aussprechen - unsere Kids spüren das!) Es kann einfach ganz schnell so ankommen, dass sich dein Sohn mit seinen Gefühlen nicht ernstgenommen fühlt.
    Wichtig für deinen Sohn ist, dass er einerseits wirklich ernst genommen wird und andrerseits eine Unterstützung von euch bekommt, die es ihm eventuell DOCH möglich macht, zu bleiben. (Sch**** Gratwanderung...ich weiß wovon ich rede!!!)
    Vielleicht kannst du dir die Zeit nehmen, mit deinem Sohn gemeinsam (telefonisch)genau die Situation, in der er steckt zu analysieren. Es ist auch für ihn wichtig - gerade WENN er abbricht, dass er sich vorher ganz ganz klar wird über seine Situation. Vielleicht kann er mal eine Pro/Contra-Liste erstellen, vielleicht kann er mal Gedanken aufschreiben, was er braucht, um tiefere Kontakte und Freundschaften zu schliessen. Sowas ist nicht unbedingt von "anderen" abhängig zu machen (ein VERGLEICH mit seinen Freunden hier kann eine Freundschaft drüben zunächstmal NIE standhalten!), sondern von seinen eigenen Bedürfnissen. Was erwartet er bei einer Freundschaft, was BRAUCHT er, um sich einzulassen, usw.
    Auch die anderen Gründe, die du nicht genannt hast, sollte er mal in der Art durchdenken....
    Wenn er daran konkret arbeitet und dann immer noch abbrechen will, dann sollte er es auch machen! Und zwar mit deiner /eurer Akzeptanz. Ich weiß, das ist nicht ganz einfach!!! Aber wenn er wirklich sich durch diese Erfahrung arbeitet und sich selbst dabei ein Stück mehr kennengelernt hat, und sicher ist, dass er es auch noch richtig findet, wenn z.B. seine Freundin gar nicht mehr mit ihm zusammen sein will (soll´s ja geben in dem Alter ;-))), dann wird er abbrechen, zurückkommen und VIEL über sich gelernt haben!
    DAS ist AUCH ein Erfolg!!!!
    Die Erfahrung an sich wird nicht spurlos an ihm vorrüber gehen.....wir Eltern können eigentlich nur dafür sorgen, dass aus diesen zunächst "negativen" Erfahrungen POSITIVE werden! dazu gehört auch dieses Harte Stück für uns, dass wir letztlich zwar raten und beraten....aber die Entscheidung unserer Kids akzeptieren sollten - UND ihnen das zeigen sollten!


    Meine Tochter hat nach 4,5 Monaten abgebrochen und sie hat wirklich viel über sich erfahren.....auch wenn wir es uns alle anders vorgestellt haben - sie ist eine supertolle Tochter, hat sehr viel über sich gelernt und es weiterverarbeitet und wäre niemals das, was sie jetzt ist, wenn sie diese Erfahrung nicht gemacht hätte!!!
    Ich wünsch euch viel Glück, Verständnis und eine richtige Entscheidung - wie immer sie ausfällt!
    Tschau
    Asha

  • Hallo,
    mein Sohn befindet sich seit 5 Wochen in den USA. Er denkt bereits jetzt ernsthaft über einen Abbruch nach. Gründe dafür gibt er mehrere an, aber ich glaube, der wichtigste ist der, daß ihm seine Freunde und seine Freundin in Deutschland fehlen und er keine Möglichkeit sieht, solch tiefe Freundschaften auch in Amerika zu schließen. Als er mir dies mitteilte, habe ich ihn aufgefordert, nichts zu überstürzen. Nun fühlt er sich unverstanden und verraten.
    Gibt es Eltern, denen es ähnlich geht? Wie würden andere mit dieser Situation umgehen?