Hallo,
also wir sind in der umgekehrten Situation und haben ein deutsches Maedchen aufgenommen. Ich hatte ja anfaenglich auch etwas meine Zweifel, aber da ich schon so lange aus Deutschland weg bin und auch Deutschland selbst so viele Unterschiede aufzuweisen hat, war ich auch sehr gespannt.
Unsere Familie ist eigentlich von der Tatsache, dass ich Deutsch spreche, eigentlich durchweg japanisch. Deutsch spreche ich eigentlich nur, wenn ich mit meiner Tochter allein bin, die anderen Familienmitglieder sprechen Englisch oder gar Deutsch so gut wie gar nicht. Und das Essen, was es hier gibt, ist durchweg asiatisch, ja selbst einjapanisiertes westliches Essen kommt hier kaum auf den Tisch.
Sicher koennte unsere ATS vielleicht jetzt noch viel besser Japanisch sprechen, wenn sie bei einer Familie ohne Fremdsprachenkenntnisse gelandet waere. Aber auf der anderen Seite hat sie die ersten 6 Wochen extreme Probleme besonders in Bezug auf die Schule gehabt, wo sie sehr froh war, dass sie ueberhaupt mit jemanden darueber reden konnte. Daher hatte sie eigentlich erst danach richtig angefangen, mehr fuer die Sprache zu tun. Sie versucht auch immer mehr, auch mir gegenueber auf Japanisch zu fragen und zu sprechen, und ich nerve sie vielleicht auch ein bisschen damit, dass sie es erst einmal auf Japanisch und dann in anderen Sprachen versuchen und sich nicht immer sofort auf mich oder englischsprachige Leute an ihrer Schule verlassen soll. Die Fortschritte sind (aufgrund der so anderen Sprache verstaendlicherweise) langsam, aber sie sind da.
Der Grund uebrigens, warum es ne Deutsche geworden ist, war nicht unbedingt emotional oder nostalgisch oder so. Laut Ausschreibung der Org. sollten Schueler aus ca. 15 Laendern kommen, und da ich vorher, wenn ich was mit ATS gemacht hatte, immer nur mit Amis zu tun hatte, wollte ich alles ausser Amis haben. Und dann stellte sich heraus, dass die erwaehnten anderen Laender mehr reine Statistik als alles andere waren und in Realitaet nur Amis oder Deutsche mit der Org. nach Japan kommen. Aber wie auch immer, wir bereuen es nicht. Und selbst wenn wir einen Ami aufgenommen haetten, haetten wir mit aehnlichen Problemen rechnen muessen, weil ich eben auch fliessend Englisch spreche.
Viele Gruesse
Emiko