Hallo Julia, da wir Neuseeland selbst organisieren, kann ich dazu auch ein paar Worte sagen. Grundsätzlich ist das gerade in diesem Land überhaupt kein Problem, wenn du oder deine Eltern sich zutrauen per e-Mail mit der Schule eurer Wahl, und zwar mit dem oder der director of international students in Verbindung zu treten.
Ihr bekommt Schulprospekte, Curricula, Versicherungspolicen, sämtliche Anmeldungsformulare und Hinweise zum genauen Procedere zugeschickt. Bei uns ist das sogar so, dass wir schon vor Ankunft den individuellen Stundenplan bekommen können (ist ja auch im Interesse der Planungssicherheit der Schule). Die Schulen suchen die Gastfamilien aus und sorgen bei Problemen für einen Wechsel. Das wird vertraglich garantiert.
Ihr müsst euch um eine Finanzierungsgarantie der ATJ-Kosten bei eurer Bank kümmern (ist kostenlos und ganz einfach und auch mit Veranstalter nötig). Den Zeitpunkt der Geldüberweisung für die Schul-und Homestaygebühren haben wir z.B. mit der Schule geregelt, da wir nicht zu früh überweisen wollten. Beim Veranstalter werden die Kosten häufig in Raten bezahlt, was leichter fallen mag, dafür muss vielleicht früher mit der Zahlung begonnen werden. Erst nach der Bezahlung an die Schule ist der Platz dort sicher, ihr bekommt aber eine vorläufige Platzzusicherung nachdem ihr alle Anmeldungsunterlagen dort hingeschickt habt.
Im Gegensatz zu den essayähnlichen persönlichen Beschreibungen oder Fotocollagen, die manche Veranstalter verlangen, kann das bei der Direktbewerbung bei der Schule wesentlich einfacher sein (bei uns reichte ein ausführlicher Fragebogen mit einem Bild).
Ihr müsst euch einen Reisepass besorgen, den zur Zeit 16 seitigen Visumsantrag ausfüllen, diesen 3 Monate vor Abflug nach Berlin zur Botschaft schicken (incl. verbindlicher Platzbestätigung der Schule und Flugticket-Kopie) und euch rechtzeitig einen günstigen Flug besorgen.
Letzteres ist meiner Meinung nach das Hauptproblem. Die Veranstalter sichern sich Optionen günstiger Flüge, die dann privat nicht mehr zu bekommen sind. Da die Rückflüge meist so früh nicht fest buchbar sind, kommen möglicherweise Umbuchungsgebühren und Preiserhöhungen infrage, die die Veranstalter durch ihre Kontingente umgehen können. Da sie aber ihre Preisvorteile nicht an die Kunden weitergeben und somit auch an den Flügen verdienen wollen, lohnt es sich trotzdem zumindest den Hinflug fest zu buchen und irgendeinen Rückflugtermin einzusetzen. Man muss nur aufpassen, rechtzeitig nach Ankunft mit Hilfe der Gasteltern in NZ den Rückflug umzubuchen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bischen bei der Entscheidung helfen, denn es spart enorm Geld die Veranstalterhonorare zu umgehen und außerdem macht der Kontakt mit der Schule Spaß. Das Ganze wird viel realer, wenn die erste Mail von der Schule ankommt.
Den einzigen Grund, sich doch auf einen Veranstalter einzulassen, sehe ich in den Vorbereitungsseminaren. Die Informationen, die du dort über das Land, den Austausch selbst, Verhaltensweisen eines ATS, mögliche Konfliktsituationen bekommst, musst du dir sonst auf etwas aufwendigere Art und Weise beschaffen. Aber mit dem Forum hier bist du ja bereits an einer richtigen Quelle.
LG, Gabi