Hallo Leute,
Ich hatte damals noch 13 Jahre Schule. Ich bin kurz vor Ende der 10. ins Ausland gegangen und bin dann in die 12. versetzt worden.
Allerdings würde ich das nicht noch einmal machen.
Zwar hatte ich mit der Schule abgestimmt, welche Fächer ich im Ausland belegen sollte, aber der Unterrichtsstoff ist anders (wenn man im Ausland im Senior Year eingestuft wird, muss man dort auch den Stand eines Oberstufenschülers haben ... Stellt euch mal vor, ihr kämt aus der 10. sofort in die 13. in Deutschland, da mitzuhalten kann auch schwer sein. Außerdem gibt es viele "exotische" Fächer im Ausland... ich habe letztendlich Mathe (Statistik) in Neuseeland abgewählt. Auch im Ausland kann es Pflichtfächer geben (bei mir waren das in der 6th Form Englisch und Mathe, in der 7th Form gar keins mehr, dafür konnte ich eine ""Freistunde" wählen, was jeder getan hat). Meine Fächer hatten hinterher mit Deutschland kaum noch was zu tun... hatte Geographie, Photographie, Klassische Geschichte, Rechtskunde, Drama.
Zwar bin ich kurz vor Ende der 11. wiedergekommen, ich musste aber ab dem 1. Schultag zurück direkt Vergleichsklausuren mitschreiben über den gesamten Stoff der 11 den ich ja verpasst hatte. Zwar kriegte ich offiziell keine Note, aber anstrengend war das schon. Mein gesamter Sommer ging für Mathe-Nachhilfe drauf, die ich bis zum Abi beibehalten musste um mitzukommen. Englisch war natürlich kein Thema mehr, aber Französisch musste ich abwählen da ich viel verlernt hatte. Auch hätte ich gerne Pädagogik gemacht, aber da hatte ich die ganzen Grundlagen in der 11 verpasst. Chenie und Physik hatte ich durch mein Sprachen-orientiertes Profil sowieso abgewählt, aber Bio musste ich beibehalten und der Stoff hatte es ziemlich in sich. Die 11 ist ja eigentlich dazu da, dass alle für die Oberstufe auf den gleichen Stand kommen.. wer das verpasst kann hinterherhinken, es sei denn man ist ein Genie.
ich wollte unbedingt mit meiner Klasse Abi machen, aber als ich wiederkam hatten sich fast alle gegen mich gewendet (eine ehemalige Freundin hatte allen eingeredet, dass ich keine gute Freundin wäre) so hatte ich in einer Jahrgangsstufe von 100 Leuten nur 3 verbleibende Freunde... in dem neuen Mix der 11 unter uns wäre ich nicht so aufgefallen und auf die Leute kam es ja dann eh nicht mehr an. Ja, es wäre ein Jahr länger gewesen, aber mein Französisch wäre bestimmt besser geblieben, ich hätte Spanisch und Russisch mitbekommen (Spanisch habe ich dann privat nachgeholt) und in Mathe war ich zwar noch nie gut, aber ich wäre bestimmt nicht gezwungen worden, im Abi zwischen Mathe und Bio entscheiden zu müssen, zwischen einer sicheren 6 in Mathe (der Lehrer war echt schlecht und hat Klausuren über Stoff gestellt, der garnicht drangekommen war) und einer Note die zwischen 3 und 5 stehen könnte in Bio. Klarer Sieg Bio. und meine mündliche Erdkunde Bilingual Prüfung? Mein Arsch von Lehrer hat mich auf die 11.2 hinaus befragt, die ich ja 1. nicht da war und die 2. garnicht Prüfungsrelevant hätte sein dürfen... Mein Abi habe ich zwar bestanden aber um über eine ganze Durchschnittsnote schlechter als ich noch Ende der 10. stand.
Mein Auslandsjahr hat mir viel gebracht, nur schulisch gesehen war eine direkte Versetzung in die 12. das Schlimmste, was ich mir angetan habe. Versteht mich nicht falsch ich bin 100% pro Auslandsjahr und würde es jedem empfehlen, aber überspringen würde ich nicht noch mal. Dann wiederrum hat eine Freundin von mir, die schon in der Grundschule ein Genie war, ein Aslandsjahr gemacht und ihr Abi mit 1,0 (eigentlich sogar 0,7) als Stadtbeste bestanden...